Vorentscheidung im Titelrennen?

Fünf Spieltage vor Saisonschluss könnte am Sonntag in der Korntaler Teichwiesenhalle bereits mehr als eine Vorentscheidung im Titelrennen der Tischtennis-Regionalliga fallen. Im Duell des Ersten gegen den Zweiten bekommt es der TSV Korntal um 11:30 Uhr mit dem TTC Weinheim III zu tun. „Wenn wir da gewinnen sollten und unsere jungen Leistungsträgerinnen fit bleiben, haben wir gute Chancen, in der kommenden Saison in der Dritten Bundesliga zu spielen“, sagt TSV-Abteilungsleiter Friedemann Wagner. 

 

Im Hinspiel im November überrollte das junge Korntaler Team mit ihrer erfahrenen Spielertrainerin Szilvia Kahn die Weinheimerinnen in deren Halle mit 8:2, wobei der Gegner nicht in Bestbesetzung antrat. Nun geht man im Lager des starken Aufsteigers, der sich in der Vorrunde mit 18:0 Punkten einen respektablen Punktevorsprung herausspielte, von mehr Gegenwehr aus. Zweifelsohne haben die Korntalerinnen mit 24:2 Punkten derzeit alle Trümpfe in der Hand, das enorme starke Spielverhältnis von 107:23 ist quasi einen weiteren Punkt wert. Dementsprechend befinden sich die beiden hartnäckigsten Kontrahenten TTC Weinheim III und der TTV Weinheim-West (beide sechs Minuspunkte) unter Zugzwang. 

 

Der TSV musste am vergangenen Wochenende beim TTV Weinheim-West mit 4:6 seine erste Saisonniederlage hinnehmen, die sich auch durch das Fehlen der angeschlagenen Nummer vier Chenhao Chen begründete. Auch Ksenija Poznic war nicht an Bord, die Zwölfjährige machte sich am Sonntag auf den Weg zu einem internationalen Jugendturnier nach Portugal.  „Zudem war Milla Pardela nach ihrer Grippe noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte“, sagt Friedemann Wagner, „unter diesen Voraussetzungen haben wir uns sehr teuer verkauft.“ Die Bürde aus den Doppeln (0:2) erwies sich im Endeffekt als zu schwer, in den Einzeln punkteten dann noch Paulina Friebe und Szilvia Kahn (je 2). 

 

Am Vortag wurde gegen Frickenhausen mit 7:3 der zwölfte Saisonsieg eingefahren, wobei bereits hier der Start alles andere als optimal verlief. Der TSV ließ sich aber auch von einem anfänglichen 1:3-Rückstand nicht beeindrucken, punktete danach sechs Mal in Serie. In starker Verfassung präsentierte sich dabei das hintere Paarkreuz mit Punktegarantin Szilvia Kahn und Ksenija Poznic, zudem gewann die 16-jährige Paulina Friebe beide Einzel am Spitzenpaarkreuz. Erst gegen Christiane Wisniewski, dann auch gegen Hong Chen, Mutter von Tischtennis-Europameister Dang Qiu, gegen die sie beim 11:0 im entscheidenden fünften Durchgang den Vogel abschoss. 

 

Nicht ganz nach Plan lief für den TSV hingegen die Oberliga-Saison der zweiten Mannschaft. Diese wurde nun aus dem Spielbetrieb zurückgezogen, weshalb man als erster Absteiger feststeht und in der nächsten Saison in der Verbandsoberliga einen neunen Versuch starten möchte. „Auf Grund von Krankheiten und Verletzungen und weil eine Spielerin in die erste Mannschaft aufrücken musste, standen uns am Spieltag lediglich zwei Spielerinnen zur Verfügung“, erläutert Friedemann Wagner, „und die Situation hätte sich an den kommenden Spieltagen wohl nicht verbessert, da einige unserer Talente auch immer wieder kurzfristig zu Lehrgängen und Turnieren abberufen werden.“ Nach finanzieller Abwägung – das regelmäßige unvollständige Antreten oder gar Nichtantreten kostet letztendlich mehr als der komplette Rückzug –entschied man sich schweren Herzens für eine Abmeldung für den Rest der Oberliga-Saison.

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